
Jahreswechsel
Die Wildkräuter haben mich letztes Jahr richtig aus dem Busch geholt. Im Salat waren sie mir geläufig aber in Form von Saft ist die Wirkung und der Geschmack noch ausgeprägter. Nun gewohnt an deren Bitterkeit liebe ich zum Beispiel rohe Catalogna mit Sauerkraut, Randen und Haselnussöl als Salat. Früher wars mir zu bitter oder wohl vertragen wir gewisse Sachen mit dem Alter besser.
Natürlich ist die Wildkräuer-Forschung noch nicht zu Ende, auch im Winter gibt es einiges zu entdecken. Am Markt verkaufen wir nun frisch gesammelte Wildkräuter und werten damit das Angebot zum einen auf und zum anderen, macht es einfach Sinn, Mischkulturen anzubauen, denn wir gestalten Lebensräume und stellen Nahrungsquellen zur Verfühung.
Am Markt läuft es für uns erfreulich gut. Wir sind dankbar, dass uns so viele jeweils freitags am Wochenmarkt Milchbuck besuchen. Die Begegnungen sind persönlich, sehr erfüllend und bereiten uns grosse Freude! Wir sind ein gutes Marktteam und ich bin so froh, mit diesen Frauen arbeiten zu dürfen!
Auch der kleine Hofladen Bolebuck wird regelmässig besucht. Nach dem Umbau im Februar, erhoffe ich, dass das Raumklima den Gemüseverkauf Mo-Sa 8-20Uhr ermöglicht.
Dank der wachsenden Produktion auf dem Bolebuck und dem gut funktionierenden Netzwerk mit befreundeten Bio- und Demeter-Produzenten wächst unser Sortiment stetig. Wir orientieren uns am Geschmack und der sinnvollen Produktionsweise. Dabei unterstützt uns das f39, ein kleines, sensationelles Restaurant im Zürcher Seefeld. Was die beiden Herren Benjamin Forrer und Philipp Graber http://f-39.ch/ aus unseren Produkten zaubern, fasziniert und weitet unsere Wahrnehmung und den Handlungsspielraum.
Wir stellen dieses Jahr auf Demeter um. Die Philosophie dahinter verfolgen wir schon seit Anfang an. Ausschlaggebend ist, dass unser Lagergemüse-Lieferant Lukas und Sonja Walde-Frei von Grumolo verde aus Eggenwil, umstellen.
Der Schweizer Bio-Boom hält an, noch nie haben soviele Betiebe auf Bio umgestellt und auch Demeter erlebt etwas ausserordentliches. Eine schöne Entwicklung, wie ich finde. Meine Hoffnung ist gross, dass wir alle, Konsumenten sowie Produzenten, respektvoller mit dem Allgemeingut Wasser, Erde und Luft umgehen, weil wir verstehen, dass wir trotz aller Wissenschaft zu wenig über die Vorgänge, und Abbauprozesse wissen. Die Initiativen zur Wasserqualität unterstütze ich.
Zurzeit schliesse ich das letzte Buchhaltungsjahr ab und freue mich schon auf die Anbauplanung nächste Woche. Samen wägen, zählen, bestellen das macht Spass! Im Februar kommt der Holzboden aus dem Hofladen. Ihm hat die Überschwemmung geschadet. Dann endlich kann ich den Laden neu einrichten und das Fermentieren im grösseren Stil umsetzen. Kimchi und Sauerkraut verkaufen sich sehr gut.
Im Januar sind wir normal am Freitag am Milchbuck am Markt und machen in Februar Pause. Waldarbeiten, Obstbäumeschneiden, Reben- und Beeren pflegen werden dann meine Zeit beanspruchen.
Neu werde ich dieses Jahr Unterstützung beim Jäten der Kulturen, Aussäen und Pickieren der Setzlinge und beim Einfahren von Flora benötigen. Falls sich jemand angesprochen fühlt, freue ich mich über eine Nachricht.
Flora ist eine Stute, die Kollegin von Tizzi. Zusammen bewohnen die zwei Pferde im Sommer den Bolebuck. Flora ist ein Kapitel für sich, das bald folgen wird. Zurzeit sind die Pferde im Winterquartier und Flora lernt die notwendigen Grundlagen um uns hoffentlich als Zugpferd auf dem Acker zu unterstützen.
Persönlich hat mein letztes Jahr tanzend begonnen und auch so geendet. Mein Körperbewusstsein hat sind verändert und nun lokalisiere ich über meine Atmung Verspannungen und Blockaden. Auch die pflanzliche Ernährung hat mich empfindsamer und durchlässiger gemacht. Die Feldarbeiten Jäten, Pflanzen, Aussäen sind, wenn mal geplant, recht entspannende Arbeiten, gerne nutze ich diese Momente um Prozesse zu beobachten.
Auch dieses Jahr gestalten wir Lebensräume für eine artenreiche, kraftvolle Zukunft und verdienen das Geld mit sinnvoller Nahrung für Körper, Geist und Seele.
Alles Gute im 2020, Gesundheit, Freude, Ruhe und Klarheit wünsche ich allen!
Ein grosses Markt-Ahoi, herzlich Katrin Bürchler